ZARTGRAU

Alltagsgeschichten

Lesezeichen

WordPress bietet in der neuesten Version keine Blogroll mehr an. Für Normalverbraucher wie mich und die meisten privaten Blogger ist so etwas nicht wirklich nachvollziehbar. Mir ist schon klar, dass damit bezweckt wird, dass jeder Blogger in seinen Beiträgen Links zu anderen Blogs legt und Blogger dazu anregen will, recht viel zu kommentieren, damit ihre Blogs in der Kommentarliste aufscheinen.  Ich mache das ja auch, wenn es zu meinem Posting passt oder wenn ich mir irgendwo Anregungen geholt habe. Aber ich kann doch nicht, nur weil mir bestimmte andere Blogs auch wichtig sind, meine Beiträge mit Links nach da und dort zupflastern – das kann doch kein Mensch mehr lesen, da sieht keiner mehr durch. Und ich möchte auch nicht irgend ein Blabla als Kommentar in anderen Blogs hinterlassen, damit mein Blog verlinkt ist. So etwas mache ich nicht – entweder habe ich grad etwas zu sagen oder eben nicht – ich prostituiere mich bestimmt nicht.

Darum und deshalb habe ich mir selber eine Blogliste gebastelt. Ihr findet sie im Header von Zartgrau unter dem Link „Lesezeichen„. Sollte einer der dort verlinkten Blogger etwas gegen die Auflistung seines Blogs haben, bitte ich um Benachrichtigung und sollte ich jemanden, bei dem ich mehr oder weniger regelmäßig kommentiere, übersehen haben, lasst es mich bitte auch wissen.

Möbel schleppen und Erdäpfelgulasch fürs Mütterlein

Unverhofft kommt oft, sagt man. Und unverhofft mussten wir auch alte Möbel, die wir in der Südsteiermark bei Bekannten eingelagert hatten, dort auslagern, weil der Platz gebraucht wurde. Zum Glück konnten wir vom örtlichen Tischler am Sonntag einen Möbelwagen ausborgen und die beiden großen Schränke, einen Schubladkasten, einen alten Waschtisch, ein Nachtkästchen und einen Aufsatz zu uns transportieren. Dass wir drei, also Florian, Kathie und ich, die großen, wirklich schweren, über hundert Jahre alten Vollholzmöbel tatsächlich zuerst aufladen und dann auch wieder abladen konnten, ohne dass wir oder die Möbelstücke Schaden nahmen, grenzt für mich an ein kleines Wunder, denn schwer heben kann ich nicht wirklich und die Kathi ist ja auch ein „Zwoachterl“, wie man hier kleine, zierliche Personen nennt. Irgendwie haben wir es aber geschafft. Und nun stehen die beiden Schränke bei mir im Schlafzimmer, der Aufsatz und das Nachtkastl im Wohnzimmer – gründlichst gereinigt und aufpoliert. Die beiden Schränke haben neue Einlegeböden, die ich mir gestern im Baumarkt hab zuschneiden lassen, bekommen und sind nun bereit, mit Dingen, die ich bisher an allen möglichen und unmöglichen Orten deponiert hatte, befüllt zu werden.

Ich muss zugeben, dass ich zuerst schon arge Bedenken gehabt habe, dass die Möbel viel zu groß und wuchtig für meine kleine Behausung sein würden, aber sie passen viel besser als erwartet. Klar mussten einige vorhanden Möbelstücke entfernt werden, aber das ist mir nicht schwer gefallen. Der alte Esstisch und die Sessel sowie ein kleines Eck-Spiegelschränkchen von den Großeltern wanderten wieder in Muttis Abstelllager und meine eh schon leicht marode Kommode vom Schweden kommt zum Sperrmüll damit ich Platz für den alten Aufsatz mit den Glastüren habe, hinter denen nun mein weißes Geschirr gut zur Geltung kommt und das Nachtkastl beherbergt jetzt den ganzen Papierkram und dient neben dem Schreibtisch als zusätzlicher Abstellplatz.

Den riesigen Schubladkasten haben wir gleich beim Tischler gelassen, weil er überarbeitet werden muss, um wieder zum Prachtstück zu werden. Wohin ich den aber stelle, wenn er fertig ist, weiß ich noch nicht, aber kommt Zeit, kommt Rat. Zur Not könnte ich mich ja mit einem kleineren PC-Platz zufrieden geben, dann kriege ich das Teil auch noch unter. Schließlich weiß ich ja nicht, was von den alten Schätzen ich in meiner zukünftigen Wohnung einmal brauchen kann. Mütterlein ist zwar ein bisserl sauer, weil ich die Möbel von den Großeltern weggeräumt habe, aber die bleiben ja auch weiterhin hier im Haus und ich muss endlich auch einmal drauf schauen, wo ich bleibe – ich habe eh schon viel zu viel von meinen Dingen abgegeben, um Mütterlein zufrieden zu stellen.

Erdäpfelgulasch

Experimentelles Erdäpfelgulasch

Aber ganz vergrämen will ich Mutti ja auch nicht und Essen nach ihrem Gusto ist ein probates Mittel zur Gemütsberuhigung. Darum gab es heute Erdäpfelgulasch mit Braunschweiger. „So gut hast du das Erdäpfelgulasch noch nie gemacht“, lobte das Mütterlein. Klar, ich habe ja auch noch nie Schuhbeck gespielt – mit Chili, einem Hauch von Vanille, Ingwer, Zucker und ein bisserl scharfem Senf wird sogar aus einem Erdäpfelgulasch etwas Besonderes.

Wieder da

Die Schockstarre abgelegt, aber emotional immer noch ein wenig solala. Scheints bin ich doch nicht so der eiskalte Brocken, für den mich alle halten. Egal, the show must go on, denn ungeschehen kann ich nichts machen. Mich tröstet, dass der Max ein zwar kurzes, aber schönes Katzenleben hatte und alleine das zählt.

Ansonsten gibt es hier nicht viel Neues. Gestern war ich mit Mütterlein zum monatlichen Großeinkauf unterwegs und wie immer, wenn Mutti dabei ist, war das Auto vollgestopft bis oben mit Fressalien. Verhungern wird hier so schnell keiner und nach dem, was Mutti ausgesucht hat, gibt es hier in den nächsten Wochen wieder reichlich altsteirische Hausmannskost. Für heute steht der Essensplan schon fest: Gekochtes Bauchfleisch und frisch gesäuertes Braunschweigerkraut. Fotos erspar ich euch und ich werde mich beim Essen in vornehmer Zurückhaltung üben, was der Figur ja nicht unbedingt schadet. Obwohl, ich gebe es zu – vor einigen Tagen hätte ich das mit Genuss gegessen. Warum ich hin und wieder Tage habe, an denen ich solche Gerichte verschlingen könnte, weiß ich nicht. Vielleicht liegt es ja an einer temporär durcheinandergebrachten Gefühlswelt, dass man so etwas wie einen perversen Appetit entwickelt.