ZARTGRAU

Sitten und Bräuche

Neujahrgeiger

Auf dem Land ist es üblich, dass die örtlichen Musikkapellen in den letzten Tagen des Jahres von Haus zu Haus ziehen, ein oder zwei Stückln spielen, den Hausleuten mit mehr oder weniger sinnvollen Sprücherln ein gutes neues Jahr wünschen und dafür mit einer Spende für den Verein belohnt werden. Neujahrsgeiger heißen sie auch heute noch, obwohl kaum noch jemand mit einer Fidel unterwegs ist, sondern die Ständchen mit Blasinstrumenten dargeboten werden.

Ein Ständchen zum Neuen Jahr

In Zeiten wie diesen geht das alles ruckzuck über die Bühne. Es ist aber gar nicht so lange her, dass der Besuch der Neujahrsgeiger ein besonderes Ereignis gewesen ist. Bei jedem Haus gabs Schnapstee oder das ein oder andere Stamperl Doppeltgebrannten, Schmalzbrot und auch ein paar Stückerl von der Weihnachtsmehlspeis zum Drüberstreuen. Bis die Truppe dann im ganzen Gemeindegebiet alle Häuser abgeklappert hatte, hat das schon gedauert und der ein oder andere Musikant ist während dieser Zeit von einem gewissen Alkohollevel nicht heruntergekommen. Heutzutag gibts das ja kaum mehr, Schnaps ist pfui und zu viel essen sowieso – sogar auf dem Land. Einmal abgesehen davon, dass jetzt vor allem die Jungmusiker zum Einsatz kommen und deshalb Alkohol schon mal sowieso tabu ist.