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Buchteln

Buchteln – eines der wenigen Wörter, das in Österreich, außer in total vürnehmen Kreisen, anders ausgesprochen als geschrieben wird. Für die Meisten von uns sind Buchteln schlicht und einfach Wuchteln und keiner stört sich an der Fehlaussprache, weil da alleine der Geschmack und die Konsistenz des Germteigs zählt und sonst gar nichts. Nicht mal Form und Größe sind wirklich wichtig, denn, setzt man sich an die Rain – so nennt man in der Steiermark die Form, in denen die Buchteln gebacken werden – isst man sowieso so lange, bis mit bestem Willen nix mehr geht.

Germ-Buchteln schmecken lauwarm am besten :-)

Du brauchst für eine große Auflauf-oder Bratenform (etwa 40×30 cm):

1 kg Weizenmehl glatt (ich verwende Type 700 von Ja, natürlich)
1 Würfel frische Germ/Hefe
½ Liter lauwarme Milch
2 Eier ungetrennt, Größe L
2 Eidotter, Größe L
200 g Zucker
130 g Butter
etwas ausgeschabtes Vanillemark (oder ein Packerl Vanillezucker)
Schale einer ungespritzten Zitrone
Saft einer ½ Zitrone
2 EL Rum
eine gute Prise Salz

300 g Powidl für die Fülle – oder Marmelade nach Gusto
Reichlich zerlassene Butter für die Form
Staubzucker zum Bestreuen

Und so klappt es:

Mehl in eine große Schüssel sieben. Von der lauwarmen Milch eine halbe Tasse abnehmen und die frische Germ darin auflösen. Ins Mehl eine Mulde drücken, die aufgelöste Germ hinein leeren und mit je einer ordentlichen Prise Mehl und Zucker bestreuen. Während das Dampfel (der Vorteig) aufgeht, die Butter in der Milch schmelzen lassen und anschließend die Eier darin versprudeln.

Milch und Geschmackszutaten zu Mehl und Vorteig gießen und mit dem Handmixer (Knethaken) so lange bearbeiten, bis der Teig sich vom Schüsselrand löst und zu einem großen Knödel formt. Mit etwas Mehl bestreuen, Schüssel mit einem Küchentuch bedecken und den Teig schön aufgehen lassen. Noch einmal zusammenkneten und abermals gehen lassen.

Mindestens 4-5 EL flüssige Butter (heiß) in der Auflaufform verteilen.

Teig auf eine bemehlte Arbeitsplatte geben, noch einmal händisch gut durchkneten und in zwei Teile teilen. Die Teile nacheinander etwa 5 mm dick ausrollen und in zirka 9×9 cm große Quadrate teilen. Jedes Quadrat mittig mit etwas Powidl bestücken und zusammenklappen. Die drei Ränder gut zusammendrücken und dabei eine dicke Nudel formen. Die Teile mit 2-3 mm Abstand zueinander in die Form schlichten, wobei man die Buchteln ein wenig in der flüssigen Butter rollt. Dadurch lösen sie sich nach dem Backen besser voneinander.

Buchteln mit einem Tuch abdecken, abermals aufgehen lassen und dann im vorgeheizten Backofen bei 180° in etwa 25 Minuten goldbraun backen. Am besten noch leicht lauwarm, mit Staubzucker bestreut servieren. Buchteln passen nicht nur Kaffee und Tee, sondern auch zu Glühwein und Punsch.

Gutes Gelingen und guten Appetit!

Tipp: Zum Backen keine Weißblechform verwenden! Weißblechformen haben den Nachteil, dass die Unterseite des Gebäcks so gut wie keine Farbe nimmt und immer etwas glitschig bleibt.