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Tarte-Formen und Eierschwammerl-Tarte

Gegen seine Süchte sollte man vorgehen, heißt es. Was aber, wenn man das gar nicht will? So wie ich zum Beispiel. Ich will gar nicht achtlos am Küchenkram vorüber gehen. Im Gegenteil, ich seh mich danach um und wenn so etwas wie Begierde aufflammt, gehe ich auch in den Laden und kaufe das Zeug. Selbst wenn ich  Ähnliches und durchaus Brauchbares schon habe. Wie Backformen in allen erdenklichen Größe und Formen. Trotzdem habe ich mir eine Tarte-Form mit losem Boden zugelegt. Die Kaiserform erfüllt ihren Zweck und liefert schön knusprig gebackene Teige, die wirklich vom Boden flutschen. Dass sie trotz Handabwäsche und gründlicher Handabtrocknung an den oberen, nicht emaillierten Rändern leicht rostet, stört nicht wirklich.

Tarteformen

Mit losem Boden von Kaiser (vorne) und Le Creuset (hinten)

So gesehen hätte ich also überhaupt keinen Grund gehabt, mir eine zweite Tarte-Form zuzulegen. Aber wer, mal ganz ehrlich, geht schon an einer Le Creuset achtlos vorüber? Sie ist zwar ein wenig kleiner als meine alte Form, dafür ein bisserl höher, was ja auch kein Schaden ist. Und sie hat die herrlich breiten Griffe, die das Hantieren wesentlich vereinfachen – man kommt gleich gar nicht in Versuchung, die Form vom Boden her angreifen zu wollen, was beim losen Boden ja ganz schön ins Auge gehen kann. Langer Rede kurzer Sinn – ich habe sie erstanden und es bisher noch keinen Augenblick bereut. Grad mal um drei Euronen teurer als die Kaiser, ist sie wesentlich besser verarbeitet, viel stabiler und bäckt noch besser als das Modell aus Deutschland.

Das heißt aber nicht, dass ich die Kaiserform weniger oft verwende als die Le Creuset – ich mag beide Schatzerl, weil sie auf einfache Weise immer wieder neue Gerichte liefern – abhängig von den vorhandenen Zutaten. Mürbteig pikant und süß sowie Topfenblätterteig knetet die Luise mit Inbrunst – ich muss ihn dann nur noch einfrieren und rechtzeitig auftauen und schon kann nach Lust und Laune gebacken werden. Unlängst habe ich eine Eierschwammerl-Tarte gemacht, mit allem drinnen, was der Kühlschrank an Resten hergab.

Tarte

Alles vorbereitet

Für die Fülle habe ich in Speckstreiferl rote Zwiebel, etwas Knoblauch, eine kleingewürfelte Paprikaschote und die Eierschwammerl angeröstet und während der Abkühlzeit Sauerrahm, Eier, gehackte Kräuter sowie Salz und Pfeffer gut versprudelt. Den aufgetauten, mehrmals tourierten Topfenblätterteig ausrollen und in die Form verfrachten. Mit dem Nudelwalker über die From rollen und schon hat man einen ordentlichen Rand.

Tarte

Gefüllt mit allem, was man mag

Schwammerlmasse einfüllen, Sauerrahm drübergießen und das Ganze im vorgeheizten Rohr mit Ober/Unterhitze goldbraun backen. Verwendet man eine Form mit losem Boden, ist es ratsam, eine Fettpfanne unter die Form zu schieben oder den Backrohrboden mit Backpapier auszulegen, damit der Ofen nicht versaut, sollte Fett aus der Form tropfen.

Tarte

Fertige Tarte – knusprig und saftig zugleich

Tarte aus dem Ofen holen und kurz überkühlen lassen. Formen mit losem Boden auf einen schmalen, hohen Topf stellen und den Rand nach unten drücken. Tarte vom Boden auf einen Teller oder ein Brett gleiten lassen und servieren.

Tipp: Teigrest nicht zusammenkneten, sondern wieder in Lagen legen, noch einmal ausrollen und kleine Marmeladetascherl für den Nachmittagskaffee backen.

Noch ein Tipp: Tartes lassen sich prima einfrieren – im Ganzen oder portionsweise. Bei Bedarf auftauen lassen und kurz im heißen Rohr oder in der Mikrowelle erwärmen.