ZARTGRAU

Schlagwort Archiv: Schlagobers

Nun bäckt sie wieder, Gott sei Dank :-)

Wenn ich vor Arbeit nimmer weiß, wo mir der Kopf steht, dann koche ich nur, weil es eben sein muss, damit ich Mütterlein satt kriege. Kuchen backen geht dann gar nicht, weil ich den eh verhauen würde – das weiß ich aus Erfahrung. Am Freitag Abend war ich aber so weit von der Palme herunter gekommen, dass ich es wagen konnte, die Luise aus ihrem Faulenzerleben zu reißen.

Nicht schwer zu erraten, was es wird

Ein feines, saftiges Törtchen sollte es werden, ein altbekanntes Seelentrösterchen und kein Experiment, bei dem man nie weiß, was am Ende rauskommt. Eine Schwarzwälder Kirsch-Torte – schon ewige Zeiten nicht mehr gemacht, beinahe untergegangen in der Flut von neuen Rezepten, die man einmal ausprobiert, manchmal für gut befindet und dann doch nie wieder macht. Aber Gutes hält sich, auch wenn man es eine Zeit lang aus den Augen verliert.

Du brauchst für einen Tortenboden von 26 cm ø

8 Eier getrennt
8 EL Backzucker
1 EL Vanillezucker selbst gemacht
1 Prise Salz
6 EL glattes Mehl gesiebt
2 EL Kakaopulver, vom Guten, gesiebt

Für die Fülle und Ausfertigung:

1 großes Glas Kompottweichseln entsteint
2 KL Maisstärke
3 Becher Schlagobers zu 250 ml
2 EL Backzucker
Kirschwasser, ersatzweise guten braunen Rum, ad libitum :-)
Schokoladeflocken

Eidotter, Zucker, Vanillezucker schaumig rühren, Eiklar und Salz steif schlagen, unter die Dottermasse heben. Mehl und Kakaopulver unterziehen. Tortenform fetten, Masse einfüllen, glatt streichen und bei 160° etwa 30 Minuten backen. Stäbchenprobe machen. Auskühlen lassen.

In der Zwischenzeit die Weichseln in einem passenden Topf erhitzen, die Maisstärke in etwas Kirschwasser glatt rühren und das Kompott damit binden. Auskühlen lassen.

Schlagobers sehr steif schlagen, Zucker unterheben.

Tortenboden 2x waagerecht durchschneiden. Den ersten Boden mit Kirschwasser tränken, das gebundene Weichselkompott darauf verteilen. Den zweiten Boden beidseitig mit Kirschwasser tränken, auf die Weichseln setzen und dick mit Schlagobers bestreichen. Dritten Boden ebenfalls mit Kirschwasser tränken und auf die Obersschicht legen.

Die Torte mit einem Teil des restlichen Schlagobers bestreichen. Die Oberfläche mit Schokoladeflocken bestreuen, zum Schluss Tuffs aufspritzen.

Schwarzwälder Kirsch-Torte – immer wieder gut

Für den ultimativen Genuss gut abgedeckt einen Tag oder über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Print This Post

Die Sache mit der Sachertorte

Der Blog von Ilse ist für mich immer wieder eine Fundgrube und ihre Küchenexperimente inspirieren mich dazu, selber Neues oder auch ins Abseits geschobenes Altbekanntes auszuprobieren. Altbekannt ist zum Beispiel Sachertorte. Sachertorte habe ich bisher noch nie gemacht, weil ich, nachdem ich zwei Mal eine Original-Sachertorte gegessen hatte – Franz Sacher verzeihe mir – zur Überzeugung gekommen bin, dass diese Torte mehr verspricht, als sie dann auch hält.

Nachdem nun Ilse eine gebacken hat, habe ich mich auch auf die Suche nach einem alten Rezept gemacht und bin fündig geworden. Aus welchem Jahr das Kochbuch ist, kann ich nicht sagen, weil sowohl der Buchdeckel als auch einige anderen Seiten fehlen, es müsste aber irgendwann in der Zeit zwischen WKI und WKII erschienen sein. Um die Sache zu vereinfachen hier die Fundstücke diverser „Sachertorten“:

Das Rezept, das ich als Grundlage für „meine“ Sachertorte genommen habe

Varianten für Torte nach Sacher-Art

Und dann habe ich auch noch das Rezept für Sachertorte aus meinem Sacher-Backbuch, das auch HIER nachzulesen ist. Klarerweise ist auch das nicht das Originalrezept, das ja streng geheim ist. Zudem wird auch die Sachertorte laut Rezept im Sacher-Backbuch mit Marillenmarmelade gefüllt, was ja überhaupt gar nie nicht geht :-)

Das Resultat meines Versuches, eine Torte nach Sacher-Art zu machen, sieht so aus:

Torte nach Sacher-Art – schmeckt fantastisch und ist überhaupt nicht trocken

Gemacht habe ich sie so:

7 Eier, getrennt, Größe XXL von den glücklichen Hühnern meiner Nachbarin
140 g weiche Butter
150 g Kristallzucker
150 g geschmolzene Kuvertüre (musste aufgebraucht werden)
60 g glattes Mehl
60 g Maizena (Reismehl hatte ich nicht zur Hand)

Überzug und Glasur

Ca. 200 g heiße!, passierte Marillenmarmelade zum Aprikotieren
200 g Kristallzucker
1/8 Liter Wasser
150 g geschmolzene Kochschokolade

Boden einer Tortenform, 26 cm Durchmesser, mit Backpapier auslegen, Rand gut fetten. Backofen auf 150° Unter/Oberhitze vorheizen.

Butter mit der Hälfte des Zuckers schaumig rühren, dann nach und nach die Dotter und die weiche Kuvertüre/Schokolade einrühren. Eiklar mit der zweiten Hälfte des Zuckers zu sehr! steifem Schnee schlagen. Mehl und Maizena mischen und zusammen mit dem Eischnee gefühlvoll unter die Butter-Eimasse ziehen. Teig in die Form füllen und etwa 45 Minuten backen.

Torte aus dem Ofen nehmen, mit einem Küchentuch abdecken und gut eine halbe Stunde auskühlen lassen. Dann auf ein Kuchengitter stürzen, Papier abziehen und, wiederum mit dem Küchentuch abgedeckt, ganz erkalten lassen.

Marillenmarmelade erhitzen bis sie blubbert, heiß über die Torte gießen und sofort mit einer Palette verteilen, auch an den Rändern. Etwa zwei Stunden trocknen lassen.

Für die Glasur Zucker und Wasser in einem kleinen Topf erhitzen und in gut 10 Minuten zu Läuterzucker einkochen. Inzwischen die Kochschokolade im Wasserbad schmelzen. Zuckerlösung etwas abkühlen lassen und dann nach und nach mit der geschmolzenen Schokolade kräftig verrühren. Ist die Glasur lippenwarm!, wird sie mit einem Schwupp über die Torte gegossen und sogleich mit einer langen Palette glatt gestrichen.

Zu meiner Überraschung schmeckt die Torte wirklich gut und braucht auch kein Schlagobers, damit sie runterrutscht. Danke, Ilse, für den Denkanstoss – von nun an gibt es auch bei uns hin und wieder eine Torte nach Sacher-Art! Print This Post

Joghurttorte mit Erdbeeren

Joghurt-Torten sind in der warmen Jahreszeit unsere Lieblingsmehlspeisen. Ob sie tatsächlich weniger kalorienreich als andere sind, getrau ich mich nicht zu behaupten, weil ich es nie nachgerechnet habe, aber, ehrlich gesagt, ist mir das auch egal – Hauptsache sie schmecken frisch, fruchtig und kühl.

Joghurttorte mit Erdbeeren

Du brauchst für eine Tortenform von 24 cm Durchmesser:

Für den Boden:

2 Eier Größe L, nicht getrennt
2 EL Zucker
1 Prise Salz
3 EL Mehl

Für den Belag:

750 g Naturjoghurt
2-3 EL Zucker
Saft von 1-2 Zitronen
ca. 300 g Erdbeeren, in kleine Stückchen geschnitten
8 Blatt Gelatine
250 g Schlagobers/Sahne, steif geschlagen
12 dicke Tiramisu-Biskotten – es können auch normale Biskotten sein.
1/4 Liter guten Weißwein

Außerdem: 2 etwa 10 cm hohe Backpapierstreifen für den Formrand

Und so wird eine Joghurt-Torte daraus:

Die Eier mit dem Salz und dem Zucker dickcremig aufschlagen, das Mehl darunter ziehen und die Masse in die gefettete Tortenform füllen. Bei 180° etwa 15 Minuten goldgelb backen. Aus dem Ofen nehmen, Boden auf ein Backgitter stürzen und erkalten lassen.

Die Springform reinigen und wieder zusammensetzen. Den erkalteten Boden wieder in die Form legen, die Backpapierstreifen innen an den Formrand anlegen.

Joghurt mit Zucker und Zitronensaft gut verrühren. Blattgelatine nach Packungsvorschrift in kaltem Wasser einweichen. Vom Weißwein 4 EL abnehmen, erwärmen und die ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Gelatine in kleinem Strahl mit dem Schneebesen zügig unter das Joghurt rühren. Die klein geschnittenen Früchte und das steif geschlagene Obers unterziehen.

Die Hälfte der Masse, am besten mit einem Schöpfer, auf den Tortenboden füllen. Weißwein in eine kleine, flache Schüssel füllen. Biskotten der Reihe nach kurz auf beiden Seiten im Wein wenden und dicht an dicht auf die Joghurtcreme legen. Restliche Joghurtmasse darüber geben und glattstreichen.

Die Torte zum Festwerden einige Stunden in den Kühlschrank stellen.

Tipp: Man kann für diese Torte natürlich auch jedes beliebige Fruchtjoghurt und auch beliebige Früchte verwenden. Da die meisten handelsüblichen Fruchtjoghurts ziemlich süß sind, kann man sich zumeist eine zusätzliche Zuckerzugabe ersparen – also vorher probieren, damit es nicht zu süß wird. Print This Post