ZARTGRAU

Alltagsgeschichten

Ruhetag

Wie sagte Mütterlein so treffend: Hätte ich gewusst, dass du dich jetzt immer herumtreibst, hätte ich nicht erlaubt, dass du dir ein neues Auto kaufst. Zuerst habe ich deppert geschaut und dann geschmunzelt, denn irgendwie hat sie ja recht – in letzter Zeit war ich wirklich jeden zweiten Samstag unterwegs. Anfang Juni war ich Eis essen im Burgenland. Einfach so, ganz ungeplant aus dem Stand. Ein Anruf von Sohn Nummer eins hat genügt, mich ins Auto zu setzen und mich mit den Kinderleins im Burgenland zu treffen, beim Heiling, der in Meidling seit dem Frühjahr veganes Eis anbietet und dessen Mutterschiff in Lockenhaus besucht werden sollte. Veganes Eis gab es zwar nicht, was mich aber nicht gestört hat, denn ich zähle mich zu den Allesfressern, aber die Eisauswahl war riesig. Ich habe mich für einen Joghurt-Teller mit Früchten entschieden. Ans Foto habe ich aber erst gedacht, als ich beinahe alles aufgegessen hatte. Verübeln wird mir das hoffentlich keiner, denn das Eis schmeckt wirklich köstlich!

Joghurt-Teller mit Früchten

Vor zwei Wochen war ich dann in Ungarn, den Simon heimholen. Bis jetzt habe ich das keine Minute bereut. Und gestern war ich mit Kind (Simon) und Kegel (Paula) in Wien bei den Kindern, mit einer Geburtstagstorte für Sohn Nummer zwei. Florian hatte ein Chili con carne der Sonderklasse gemacht – zwei große Teller habe ich gegessen und war dermaßen pappsatt, dass mir die anstehende Hunderunde gerade gelegen kam, sonst hätte ich mich keinen Millimeter mehr gerührt. Die Hundis waren sehr brav und haben auch den Schanigarten-Test bestanden. Töchterlein und ich konnten in Ruhe unseren Kaffee trinken und Mädelsgespräche führen – ist doch schön, wenn alles so gut klappt.

Gegen 20 Uhr war ich wieder zuhause – hundemüde, wie die zwei Wauzis auch, die grad noch ihr Abendessen verdrückten und dann nimmer ansprechbar waren. Und heute gibt es einen Ruhetag – vielleicht auch noch zwei weitere, denn es ist wieder gut warm bei uns. 30 bis 33 Grad in den kommenden Tagen. Zudem müssen wir uns schonen für das nächste Wochenende, denn da steht wieder eine Feier an – Kusinchen feiert ihren 70er und da müssen wir fit sein.

Wochenende

Samstags komm ich meist zu nichts, selbst die Hundespaziergänge sind gestern nur kurz ausgefallen. Rasenmähen und Ernten sind auf dem Programm gestanden. Sehr zum Leidwesen der Hundis, die ganz verdattert hinter dem Gartentor gesessen sind und mir sehnsüchtig übers Gasserl beim Ribiselbrocken zugesehen haben. Eigentlich wollte ich Paula und Simon ja mit auf die Wiese nehmen und habe mir zu diesem Behufe um mein letztes Geld einen Anlegepflock gekauft. Aber wie es der Teibel will, sind da hinten scheints nur Kies und Steine unter einer relativ dünnen Erdschicht, sodass ich schwaches Weib die Spirale nicht in den Boden drehen kann. Also mussten die Hundis aus der Ferne zusehen, wie ich mich abbuckle.

Das Abträubeln hats Mütterlein übernommen

Dafür habe ich dann am Abend noch einen Ribiselkuchen gebacken. Wie immer nach diesem Rezept und er schmeckt uns nach wie vor.

Zum Frühstück

gab es für mich heute also Ribiselkuchen und ich sage euch, ich habe ihn mir redlich verdient. Heute war nämlich der große Tag, an dem Simon zum ersten Mal beim Morgenspaziergang frei laufen durfte. Er hat es genossen und super brav gehorcht, wenn ich ihn zurückgerufen habe. Anstrengend war es für mich trotzdem, weil ich die beiden Hunde sehr konzentriert im Auge behalten musste – ich weiß ja noch nicht, wie Simon auf Einflüsse von außen reagiert. Aber wie es scheint, hat er keine jagdlichen Ambitionen, denn Katzen und Vögel, auf die wir trafen, ignoriert er genau so wie das Paulinchen es tut. Zwar noch keine Entwarnung, aber den nächsten Spaziergängen sehe ich ein wenig gelassener entgegen.

Und nun liegen sie flach, die Hundis. Paula dachte sich sicher:

Sport ist Mord

als sie es sich in ihrem Körbchen bequem gemacht hat, Simon riskierte noch einen

Dackelblick

bevor er sich müde auf dem kühlen Fließenboden ausstreckte. Nun schlafen sie  – und ich werde mich in die Küche begeben und ganz schnell die Erdäpfel aufstellen. Was es heute gibt? Ausnahmsweise einmal Wiener Schnitzel und Erdäpfelsalat *g*

Neues Körbchen

Ein neues Körbchen musste her. Dringend. Paula ist nach dem Auspacken zuhause ganz schnell darin probegelegen. Huch, ein bisserl groß für die Kleine, werdet ihr sagen.

Probeliegen

Stimmt auch, da haben viele Paulas drinnen Platz.

Aber nur EIN Simon

Unser Riesenbaby

Unser Neuzugang ist ein sechs Monate altes Riesenbaby der Rasse Lastrami hungariensis, total verschmust und super brav.

Aber das Wichtigste ist, dass Mütterlein ihn über alles liebt. Als ich ihr am Freitag mitteilte, dass ich am Samstag nach Ungarn fahre einen jungen Hund holen, der den Sommer bei uns als Gasthund verbringen wird, war sie aus dem Stand von Null auf 150, hat mich beschimpft und angedrohnt, dass sie das „Viech daschlagt“ wenn es an ihre Blumen geht oder sonst Schaden anrichtet. „Mia hobn eh an Hund und mehr brauch ma net. No a Viech im Haus und i krieg dann nix zum essen, weilst ka Zeit mehr für mi host.“ Kein Problem, habe ich gemeint, „der Wirt stellt eh zu und dann bekommst jeden Tag ein Menü nach deinen Wünschen.“ Und dann war Funkstille zwischen uns beiden.

Bis Samstag Abend. Ich habe das Riesenbaby zu ihr in die Küche gebracht, den Rest hat der Hund erledigt. Er geht zu ihr, legt ihr die Pfoten auf den Schoß und hält ihr den Kopf zum Streicheln hin und da ist es passiert. Mütterlein fast zu Tränen gerührt, streichelt den Hund und sagt: „Mei, bist duuuu ein liabes Simmerl!“ Und zu mir: „Kannst glei beim Tierschutz anrufen – den geb ma sicher nimmer her!“

Zu eurer Info: Es war nie von mir angedacht, den Hund nur in Pflege zu nehmen – ich habe einfach darauf spekuliert, dass sie sich nach drei Monaten an den Neuen gewöhnt haben würde. Hat gar nicht so lange gedauert, grad mal zwei Minuten*g* Zugeständnis meinerseits: Der Hund muss Simmerl, also Simon heißen, weil sie, als sie klein war, auch so einen semmelgelben Hund gehabt hat und der wurde eben Simmerl gerufen. Soll sein, mit Simon kann ich leben und Mütterlein ist glücklich.

So, jetzt wisst ihr, warum die Paula in einem viel zu großen Korb liegt.

Simon auf dem Notlager

Dass momentan bei mir nicht akkurat das Bett gemacht und aufgeräumt ist, verzeiht ihr mir hoffentlich – ich muss mit den Hundis spielen *g*