ZARTGRAU

Monatliches Archiv: Dezember 2012

Neujahrgeiger

Auf dem Land ist es üblich, dass die örtlichen Musikkapellen in den letzten Tagen des Jahres von Haus zu Haus ziehen, ein oder zwei Stückln spielen, den Hausleuten mit mehr oder weniger sinnvollen Sprücherln ein gutes neues Jahr wünschen und dafür mit einer Spende für den Verein belohnt werden. Neujahrsgeiger heißen sie auch heute noch, obwohl kaum noch jemand mit einer Fidel unterwegs ist, sondern die Ständchen mit Blasinstrumenten dargeboten werden.

Ein Ständchen zum Neuen Jahr

In Zeiten wie diesen geht das alles ruckzuck über die Bühne. Es ist aber gar nicht so lange her, dass der Besuch der Neujahrsgeiger ein besonderes Ereignis gewesen ist. Bei jedem Haus gabs Schnapstee oder das ein oder andere Stamperl Doppeltgebrannten, Schmalzbrot und auch ein paar Stückerl von der Weihnachtsmehlspeis zum Drüberstreuen. Bis die Truppe dann im ganzen Gemeindegebiet alle Häuser abgeklappert hatte, hat das schon gedauert und der ein oder andere Musikant ist während dieser Zeit von einem gewissen Alkohollevel nicht heruntergekommen. Heutzutag gibts das ja kaum mehr, Schnaps ist pfui und zu viel essen sowieso – sogar auf dem Land. Einmal abgesehen davon, dass jetzt vor allem die Jungmusiker zum Einsatz kommen und deshalb Alkohol schon mal sowieso tabu ist.

Rum-Würfel

Schnell gemacht, saftig und gut eine Woche in einer Frischhaltedose haltbar, sind die Rum-Würfel eine ideale last minute Bäckerei.

Rummonde

Würfelige Rummonde :-)

In Mütterchens Kochbuch heißen die Rum-Würfel Rum-Monde. Bei der Ausstecherei gibt es aber relativ viel „Abfall“, weshalb ich die Teigplatte einfach in kleine Würfel schneide und mir dadurch das Wegnaschen der nicht brauchbaren Teile erspare.

So mache ich die Rum-Würfel:

Teig:

360 g weiche Butter
200 g Backzucker
1 Prise Salz
6 Eier
140 g geriebene Walnüsse
140 g geriebene Zartbitterschokolade
160 g Weizenmehl
2 gestrichene TL Backpulver

Glasur:

320 g Staubzucker
8 EL Rum

Backofen auf 160° vorheizen (Ober/Unterhitze)
Butter mit dem Zucker und Salz sehr schaumig schlagen. Nach und nach die Eier einzeln unterrühren. Die restlichen Teigzutaten mischen und ebenfalls unterrühren. Masse auf eine mit Backpapier ausgelegten Fettpfanne geben und glatt streichen. Etwa 35 Minuten backen. Teigplatte auskühlen lassen.

Staubzucker und Rum vermischen und mit dem Handmixer etwa 10 Minuten kräftig rühren. Dieses „Rum-Eis“ dann gleichmäßig mit einer Palette auf die erkaltete Teigplatte streichen und sofort kleine Würfel schneiden oder beliebige Formen ausstechen. Das „Eis“ erstarren lassen – das dauert ein paar Stunden – und anschließend die Würfel in einer Frischhaltedose aufbewahren. Nach 1-2 Tagen sind sie gut durchgezogen und schmecken nach mehr :-) Print This Post

Nussstrudel, Mohnstrudel,

Mohn- oder Nussstrudel mag ich immer, aber am besten schmeckt er mir in der kälteren Jahreshälfte. Wieso das so ist, weiß ich nicht, aber es ist so. Weintee, Glühwein oder Punsch passen für mich perfekt dazu.

Mohnstrudel

Mohnstrudel oder Nussstrudel – wer die Wahl hat, hat die Qual

Während ich die Potize mit warmem Germteig mache, verwende ich für den Strudel kalten/mürben Germteig. Das Rezept dafür steht in Mütterleins Kochbuch unter Kapuzinerstrudel, den man mit einer Nussfülle füllt. Aber der Strudel schmeckt mit einer Mohnfülle mindestens genau so gut.

Du brauchst für zwei Germstrudel:

Für den kalten/mürben Germteig:

600 g glattes Mehl
250 g Butter
50 g Zucker
Prise Salz
3 Eidotter
Saft und Schale einer Zitrone
200 ml kalte Milch
1 Würfel frische Germ/Hefe

Für die Mohnfülle:

125 ml Milch
2 EL Zucker
200 g frisch gequetschten Graumohn
1 EL Semmelbrösel
Saft und abgeriebene Schale einer Zitrone
etwas Zimt
3-4 EL Rum
2 EL Quittengelee
Rosinen nach Belieben

Für die Nussfülle:

125 ml Milch
1 EL Zucker
2 EL Honig
200 g geröstete, geriebene Haselnüsse
1 EL Semmelbrösel
Saft und abgeriebene Schale einer Zitrone
etwas Zimt
etwas geriebene Schokolade oder Kakaopulver
3-4 EL Rum
2 EL Marillenmarmelade
Rosinen nach Belieben

Zum Bestreichen:

1 zerklopftes Ei

Mehl mit Zucker und Salz mischen und mit der in kleine Würferl geschnittenen Butter wie für einen Mürbteig fein abbröseln. Die Germ in der kalten Milch auflösen und zusammen mit den Dottern und der Zitrone in die Mehl-Butter-Mischung einarbeiten. Kneten bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist. Den Teig zur Kugel formen und für einige Stunden abgedeckt im Kühlschrank reifen lassen.

Dann den Teig in zwei Teile teilen und jedes Teil zu einem dünnen Rechteck ausrollen. Die Teigplatten mit der vorbereiteten Fülle bestreichen und straff aufrollen. Noch einmal aufgehen lassen und mit dem zerklopften Ei bestreichen. Etwa 35 Minuten bei 160° goldgelb backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Für die beiden Füllen jeweils die Milch mit Zucker/Honig aufkochen und Nüsse bzw Mohn einrühren. Kurz aufkochen lassen, dann die restlichen Zutaten gut unterrühren. Erkalten lassen.

Achtung: Die Nuss- und Mohnfülle reicht für die gesamte Teigmenge. Möchte man einen Strudel mit Mohn-, den anderen mit Nussfülle zubereiten, halbiert man die Mengenangaben oder friert den Rest für spätere Verwendung ein.

Gutes Gelingen! Print This Post