Auf steirisch heißen sie Spogatkropfn – Betonung auf dem ersten o. Sie werden nur an hohen Feiertagen, im Fasching und für Hochzeiten oder Geburtstage gebacken, was nicht verwundert, denn es ist ein bisserl mühsam, diese Köstlichkeit herzustellen. Vor allem dann, wenn man die Krapfen wirklich mit Spagat wickelt und nicht die modernen Krapfenzangen verwendet. Es soll aber auch Leute geben, die die Zangen von den modernen Modeln abmontieren und, wie ehedem die Oma, ein Schnürl an den Model-Hohlkörper binden. Nicht, weil sie sich gerne masochistisch die Finger verbrennen, sondern weil ein Spogatkropfn eben nur mit der Spagatwickelung wie ein Spogatkropfn schmeckt.
Nachdem ich von Mütterchen zwei 98 Jahre alte Spagatkrapfenmodel aus der Aussteuer meiner Großmutter bekommen habe, gibt es bei mir natürlich ganz traditionell gewickelte Krapfen, wenn es etwas zu feiern gibt.
Du brauchst:
500 g glattes Mehl
250 g Butter
2 Dotter, 1 ganzes Ei
4 EL Sauerrahm
4 EL Weißwein
eine Prise Salz
Je nach Topfgröße 1-2 Liter Öl zum Ausbacken, eventuell 1-2 EL Butterschmalz
200 g Staubzucker mit Zimt nach Geschmack zum Wälzen
Und so werden Spagatkrapfen daraus:
Alle Zutaten zu einem glatten, seidigen Teig verkneten und in einem Plastikbeutel eine gute Stunde rasten lassen. Dann den Teig in 4 Teile teilen und zu Kugeln schleifen.
In einem flachen Topf, etwa 24 cm Durchmesser, das Öl erhitzen. Wer mag, kann etwas Butterschmalz wegen des besseren Geschmacks dazu geben.
Eine Teigkugel messerrückendick ausrollen und das Teigstück in etwa 6 mal 10 cm große Teilchen schneiden. Teigstück auf den Model legen und mit der Gitterzange einzwicken – oder mit dem Spagat gleichmäßig anliegend, aber nicht straff, umwickeln.
Model in das nicht zu heiße Fett halten und die Krapfen goldgelb backen – das geht relativ rasch. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Mit den restlichen Teigkugeln ebenso verfahren. Die Spagatkrapfen noch lauwarm in einer Staubzucker-Zimt-Mischung wälzen. Krapfen, eventuell mit Schlagobers und Preiselbeeren, zum Kaffee oder als Dessert mit einem Glaserl nicht zu herbem Wein servieren. Mir schmecken sie auch zu Eiscreme sehr gut :-)
Tipp: Am leichtesten arbeitet man mit zwei Modeln, da einer während der andere bäckt auskühlen kann.
Hinweis: Man benötigt keinesfalls die gesamte Zucker-Zimt-Mischung, braucht die Menge aber, um die Krapfen darin gut wälzen zu können. Restlicher Zucker kann gut aufbewahrt und anderweitig verwendet werden.
Hallo Frau Gerlinde!
2 x 4 EL Weißwein?
Neuerdings siehst man so kleine Spagatkrapferln.
Gibt es dafür eine kleine Zange?
Ein Hinweis: Bei der Schokoladentorte fehl die 2. Zutat bei der Glasur(Schokolade).
Schöne Grüße und alles Liebe
Erika
Hallo Erika,
natürlich nur 1×4 El Weißwein – da ist mir beim Übertragen ein Fehler passiert. Ich habe es korrigiert.
Danke für deine Aufmerksamkeit und den Hinweis.
Liebe Grüße nach Weiz – schön, dass du hier bist!
Beim Hudeln kann nix G’scheites herauskommen *g*
Kleiner Zangen gibt es nicht, aber du kannst ja kleinere Teigstücke auflegen, dann werden die Spagatkrapfen auch kleiner.
Vielen Dank!
Aber sie werden dann auch flacher.
Habs schon probiert.
LG
Erika
Mach sie nur kürzer aber nicht schmäler, dann sollte es doch klappen, denk ich. Ausprobiert habe ich es aber noch nicht, weil für meine Leut‘ die Spagatkrapfen nicht groß genug sein können :-)