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Erdäpfelsoße

Irgendwann im Sommer, als es hier sehr viel Gemüse und Kräuteln zu essen gab, habe ich meiner Mutter versprochen, dass es, wenn es wieder kühler ist, auch wieder handfeste Hausmannskost geben wird. Dieses Versprechen habe ich nun heute eingelöst und nach Muttis Anweisungen eine Erdäpfelsoße, wie sie Großmutter gekocht haben soll, gemacht.

Erdäpfelsoße habe ich noch nie selber gemacht, ich kann mich auch nicht erinnern, dass es die bei uns zuhause gegeben hätte, aber gegessen habe ich sie sehr oft, als ich noch im Krankenhaus gearbeitet und da in der Kantine zu Mittag gegessen hatte. Erdäpfelsoße mit gekochtem Rindfleisch gab es alle zwei Wochen einmal und ich habe mich immer darauf gefreut, weil Schwester Josefa – eine Nonne, knapp zwei Meter groß und fast ebenso breit – die einfach köstlich zubereitet hat.

Erdäpfelsoße oder doch eingebrannte Erdäpfel?

Eine kleine Zwiebel und drei Knoblauchzehen fein hacken und in Öl anlaufen lassen. Mit 2 gestrichenen EL Mehl stauben und goldbraun rösten. Aufgießen mit gut einem halben Liter Suppe und kräftig rühren, damit sich keine Klümpchen bilden. 4 große Erdäpfel schälen, in Würfel schneiden und in die Einbrenn geben. Würzen mit Salz und Pfeffer, Majoran, Lorbeerblatt und etwas Apfelessig. Das Ganze nun köcheln lassen, bis die Erdäpfel weich sind, dabei hin und wieder umrühren, damit sich nichts anlegt.

Muttis – oder Großmutters – Version schmeckt sehr ähnlich, ist aber wesentlich „handfester“ als Josefas Erdäpfelsoße. Ich würde das, was ich gemacht habe, eher als eingebrannte Erdäpfel bezeichnen. Aber wie auch immer – geschmacklich waren die Erdäpfel sehr gut, an der Konsistenz werde ich noch arbeiten, wenn mir Mutti nicht über die Schulter schaut. Und vor allem gibt es beim nächsten Mal gekochtes Rindfleisch dazu – die ewigen Bratwürstel zu allem und jedem kommen mir langsam zu den Ohren raus. Print This Post

Erdäpfelmilchbrot

Letztens hab ich wieder einmal in Großmutters alten Kochbüchern gestöbert und habe prompt wieder ein Rezept gefunden, das Erinnerungen an Kindertage geweckt hat. Erdäpfel-Milchbrot – weich, saftig, köstlich. Nicht nur als vollwertiger Gugelhupf-Ersatz zum Kaffee schmeckt es vorzüglich, sondern auch als Unterlage für süßes Obendrauf zum gemütlichen Sonntags- oder Feiertagsfrühstück.

Erdäpfel-Milchbrot

Du brauchst für eine Kastenform:

500 g Mehl (griffig)
250 g gekochte, geriebene Erdäpfel
30 g frische Germ/Hefe oder 1 Packerl Trockengerm
60 g Zucker
etwas Salz
abgeriebene Schale einer halben, unbehandelten Zitrone
etwas Anis
130 ml Milch
50 g Butter
1 Ei
50 g Rosinen – wenn man sie mag

Und so wird ein Erdäpfel-Milchbrot daraus:

Mehl, Germ, Zucker, Anis, Zitronenschale, die gerieben Erdäpfel und Rosinen in eine Schüssel geben und vermischen.

Milch erwärmen, die Butter darin schmelzen, das Ei dazugeben und alles zusammen verquirlen. 2-3 Esslöffel dieser Mischung zum Bestreichen zur Seite stellen, den Rest zum Mehl geben und mit dem Handmixer (Knethaken) zu einem geschmeidigen, glänzenden Teig verarbeiten. Gehen lassen, bis sich die Teigmenge in etwa verdoppelt hat.

Den Germteig noch einmal zusammenkneten und in eine ausgebutterte Kastenform füllen. Noch einmal gehen lassen, Oberfläche mit der restlichen Milch bestreichen, das Erdäpfel-Milchbrot bei 180° eine gute halbe Stunde backen. Stäbchenprobe machen! Nach dem Backen auf einen Kuchendraht stürzen und auskühlen lassen.

Tipp: Für den Teig am besten mehlige Erdäpfel verwenden und die Erdäpfel möglichst schon am Vortag kochen. Wer es verträgt, probiert es lauwarm – ein Gedicht! Print This Post