ZARTGRAU

Schlagwort Archiv: Allerheiligen

Die besten Entscheidungen

seit langem: Pflegeagentur wechseln und mich „selbständig“ machen. Jetzt läuft alles wie am Schnürchen. Mutti ist bestens ver- und umsorgt, ihr Haushalt läuft wie geschmiert und ich habe es auch geschafft mich aus der Schusslinie zu nehmen. Naja, fast, denn die Wocheneinkäufe und den Papierkram von Mutti erledige ich natürlich noch immer, aber das ist nicht wirklich belastend. Klar habe ich nach wie vor ein Auge auf das, was drüben abläuft, wobei ich das Augenmerk mehr auf Mutti lenken muss, denn auf alles andere. Dem Mütterlein geht es derzeit derartig gut, dass sie schon wieder anfängt, wie in der guten alten Zeit, Starallüren zu entwickeln nach dem Motto: Mein Wille geschehe, komme was wolle. Da habe ich lernen müssen, nimmer alles zu tun, was sie sich so vorstellt und alles, was sie behauptet, zu hinterfragen.

Am letzten Oktober bin ich ihr aber trotzdem auf den Leim gegangen, als sie abends erzählt hat, dass mein Bruder angerufen hätte, dass zu Allerheiligen die gesamte Grazer Verwandtschaft zum Essen käme. Und ich Depp koche und backe die halbe Nacht, denn es ist schon ein Unterschied ob die zwei Damen alleine sind oder 10 weitere Personen am Tisch sitzen. Als sich dann am Allerheiligentag keiner zum Friedhofsgang gegen 10:30 eingefunden hat, habe ich in Graz angerufen. Brüderlein ist aus allen Wolken gefallen, denn der wusste von nix – er hat nur sich und seine Frau zum Nachmittagskaffee angekündigt. Mutti darauf angesprochen meinte lapidar: Ach was, hätte ja sein können, dass sie es sich anders überlegen und dann wäre nicht genug zum Essen da gewesen. Ok – wieder etwas gelernt fürs Leben :-)

So, jetzt verschwinde ich mal kurz im Bad, dann nehme ich meine Hundis und mache einen ausgiebigen Spaziergang. Die Sonne scheint und wer weiß, wie lange das schöne Wetter anhält.

Blauer geht es nicht :-)

Blauer geht es nicht :-)

Kürbiscremesuppe

Langsam aber sicher geht es wieder bergauf, obwohl das mit der absoluten Schonung nicht wirklich klappt. Im Garten muss schließlich gemacht werden, was um diese Zeit so anfällt und auch die Gräber mussten gerichtet werden. Das Familiengrab hat mein Bruder übernommen, blieb mir also nur der Rest und der war durchaus machbar.

Für die Feiertage eingekauft habe ich am Freitag im Städtchen, weil die Qualität von Obst und Gemüse bei Sp#r einfach besser ist als in anderen Supermärkten. Vor allem sind die Striezel für Allerheiligen da wirklich gut und Selbermachen habe ich mir heuer ersparen wollen. Küchenfertig gekauft habe ich auch einen gefüllten Rollbraten, den ich nur noch würzen und rechtzeitig ins Rohr schieben musste. Selber gemacht war nur die Kürbiscremesuppe, zu der ich mich vom Rezept bei Tanja inspirieren ließ. Im Ofen konnte ich den Kürbis nicht braten, weil da der Rollbraten vor sich hinbruzzelte, aber auch nach der Topfmethode war die Suppe durchaus genießbar. Auf dem Foto ist zwar nur noch der Rest vom Schützenfest zu sehen, weil ich acht Gäste zu verköstigen hatte und deshalb keine Zeit zum Fotografieren, aber ich denke, dass ein Restlfoto besser als gar keines ist.

Kürbiscremesuppe – der Rest

So habe ich die Suppe gemacht:

1 kg gewürfelten Muskatkürbis
300 g in Würferl geschnitten Karotten
50 g kleingeschnittene Sellerieknolle
2 große rote Schalotten, zerteilt
4 Knoblauchzehen
Alles zusammen in 1 Liter fertiger Gemüsesuppe weich kochen. Mit dem Stabmixer fein pürieren. 400 ml Kokosmilch dazugeben, mit Salz, Peffer und einem gut gehäuften Teelöffel Madras-Curry würzen. Wer mag, nimmt noch frisch gepresstes Steirisches Kürbiskernöl dazu.

Für die Kürbissuppe-Verweigerer gab es Fritattensuppe. Sowohl Suppe als auch die Fritatten hatte ich zufällig eingefroren und so konnte ich ohne großen Aufwand auch die Gelüste der Kürbisnichtmöger befriedigen :-) Print This Post

Strahlend blauer Himmel

und 24° am Nachmittag – bei solchem Wetter haben wir noch nie die Gräber auf dem Friedhof für Allerheiligen hergerichtet. In Kurzarm-Shirts und Flip Flops wuselten die jüngeren Damen herum und schrubbten mit einem Lächeln auf den Lippen die Grabsteine sauber. Mei, hat Herta gesagt, des is ja wie Weihnachten und Ostern zamm, sunst hob i ma immer die Finger mit dem kolden Wossa dafrorn und heier schwitz i. Geschwitzt hat aber nicht nur sie – den meisten anderen ist es genau so ergangen. Ein neues Allerheiligen-Feeling irgendwie. Es mutet ziemlich seltsam an, bei diesem Wetter Grünzeug von Tannen, Fichten, Wacholder und Eiben für die Grabgestecke zu schneiden und dicke Zapfen anzudrahten, die dann zusammen mit diversen Engeln und Kugeln die Gräber auf den Winter vorbereiten sollen.

Richtig bunt wird es heuer wieder auf dem Friedhof – wie es aussieht bin ich eine der Wenigen, die mit blau, rot, violett und gelb eingefärbten exotischen Fruchtkapseln und Blütenständen nichts anzufangen weiß. Mir gefällt das einfach nicht, ich mag es lieber natürlich grün mit ein wenig cremegelb und rahmweiß als Aufheller und Kerzen in gebrochenem Weiß und das ziehe ich auch unbarmherzig durch, egal, was die Anderen machen. Sogar Mütterlein habe ich zu gelb, grün, weiß für das große Gesteck fürs Familiengrab überreden können. Die Blumen dafür stehen schon bereit und wenn Mutti morgen Lust hat, wird sie das Gesteck, wie beinahe jedes Jahr, selber machen – da darf ich nicht dran. Mir soll es recht sein, ich habe heute eh den ganzen Tag gewerkelt. Nicht einmal zum Kochen habe ich mir Zeit genommen und Mütterlein bekam grad mal Frankfurter mit Senf zum Mittagessen. Nur a Jausn?, hat sie gemeint und sich dann genüsslich über den Rest der Sonntagsmehlspeis hergemacht.

Schoko-Rehrücken mit Schlagobers und Preiselbeeren

Den Rehrücken hat sich Mutti gewünscht – amol wieder a ordentliche Mehlspeis und nicht immma das neumodische Zeug, hat sie gewollt. Schokoladen-Rehrücken hatte ich schon lange nimmer gemacht und ich muss zugeben, dass unsere alten Familienrezepte wirklich keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Mache ich bald wieder – und zwar nach diesem Rezept :-) Print This Post