ZARTGRAU

Schlagwort Archiv: Semmelknödel

Krautfleisch und Beuschel mit Knödel

Nach den hier üblichen Festtagsgerichten verlangte Mütterlein wieder handfeste Hausmannskost.  Also fuhr ich brav ins Dorf und besorgte Sauerkraut und SchweinsschulterBauchfleisch, um das gewünschte Szegediner Krautfleisch zu kochen.

Szegediner Krautfleisch mit Semmelknödel

Im Prinzip ist es ganz einfach. Man bereitet ein Schweinsgulasch, gibt das gewaschene Sauerkraut sowie einen kleingeschnittenen grünen Paprika dazu und lässt das Ganze dünsten, bis alles weich ist. In der Zwischenzeit kann man locker ein paar Semmelknödel machen, die man dann zum Krautfleisch serviert.

Beim nächsten Gericht, das auf Muttis Wunschliste stand, habe ich allerdings gestreikt. Beuschel mache ich nicht – nein, ich koche gar niemals nicht eine Lunge, selbst wenn sie vom Kalb ist. Brauchst auch nicht zu machen, sagte da das Mütterlein, öffnet den Kühlschrank und hält mir eine Plastikdose entgegen mit einem Pickerl drauf: Beuschel. Hat Liebmütterlein doch glatt Herrn G. angerufen, der die älteren Herrschaften hier auf Wunsch mit fertigen Gerichten versorgt. Und zwar so zubereitet, wie sie es von früher her gewohnt sind.

Kalbsbeuschel mit Knödel

Ich habe mir das Beuschel ganz genau angesehen – da war gar keine Lunge drinnen, sondern nur Herz und Fleischstückchen. Und die Knödel waren auch schon dabei. Ich habs sogar gekostet – war gar nicht so übel und es hat glücklich gemacht. Mütterlein, weil es ihr geschmeckt hat und mich, weil ich das nicht kochen musste.

Speckknödel mit Pilzen

Ich nenne es Fastfood kochen, wenn ich Fertigprodukte, die ich für Notfälle im Haus habe, aufbrauche, bevor sie das Verfallsdatum erreichen. Da hatte ich eine halbe Packung Knödelbrot und ein kleines Glas eingelegte Mischpilze im Küchenkasten, einen halben Becher Schlagobers und eine Scheibe Geselchtes im Kühlschrank. Was lag also näher, als Speckknödel mit Schwammerlsoße zu machen, zumal Zwiebeln, Eier, Milch und frische Kräuter sowieso immer vorhanden sind.

Speckknödel mit Schwammerlsoße

Dazu eine Schüssel Grazer Krauthäuptel mit Apfelessig und Kernöl und schon war ein Mittagessen fürs Mütterlein und mich fertig.

Eine Anleitung für dieses Gericht braucht ihr wohl eh nicht. Denke ich halt :-)

I had a dream

Spannend, was sich so im Schlaf abspielen kann. Vor allem dann, wenn ein „Problem“ gelöst ist und die Anspannung nachlässt. Da geht es dann nächtens drunter und drüber in den Gehirnwindungen. Meistens kann ich mich ja nicht erinnern, was ich so dahinträume, aber heute Nacht war es anders. Ganz anders. So anders, dass ich aufgewacht und aufgestanden bin. Ich habe mir den Schlüsselbund geschnappt, bin rüber zu Mütterchen in die Küche und habe ihn genüsslich verdrückt. Den übrig gebliebenen Semmelknödel, der mich bis in meine Träume verfolgt hat. Und damit mir Ähnliches heute Nacht nicht wieder passiert, bin ich grad dabei, die Süßigkeiten, mit denen die Rute bestückt war, die ich gestern vom Krampus bekommen habe, aufzunaschen. Dass mir jetzt keiner lacht, denn das ist eine total ernste Angelegenheit, weil ich morgen ausgeschlafen und fit sein muss. Vollgefressen und übermüdet wird das nämlich mühsam.

Aber jetzt zum Bienenstich nach Art des Hauses, wobei sich diese Art nur in der äußeren Form vom allgemein bekannten Bienenstich unterscheidet, weil er in die Höhe gebaut ist. Und warum ist das so? Stimmt, weil Mütterlein ihn so lieber mag.

Bienenstich nach Art des Hauses :-)

Für den Germteig habe ich kein spezielles Rezept – ich nehme einfach das, aus dem ich auch die Mäuse gebacken habe: 500 g glattes Mehl, 1 Packerl Trockengerm, 200 ml lauwarme Milch, 120 g Zucker, 150 g weiche Butter, 1 Ei, 1 Dotter, ein kleiner Schluck Rum, Zitronenabrieb und eine Prise Salz.

Den Teig gehen lassen und auf Backblechgröße ausrollen. Verwendet man ein normal großes Blech, wird die Kuchenplatte naturgemäß dünner als meine, weil ich ein kleineres Blech verwende, damit Mutti zu ihrem hohen Bienenstich kommt.

Während der Teig nun zum zweiten Mahl aufgeht, den Belag zubereiten. Dafür 100 g Butter, 150 g Zucker, 3 EL Honig und 3 EL Obers oder Milch aufkochen, dann 150 g Mandelblättchen unterheben. Etwas überkühlen lassen und dann die warme Masse gleichmäßig auf der Teigoberfläche verteilen. Im vorgeheizten Rohr goldbraun backen. Vollständig erkalten lassen.

Für die Creme bereite ich einen Pudding aus 500 ml Milch, 100 g Maisstärke, 4 Eidottern, Vanilleextrakt und 4 EL Zucker und lasse ihn, bedeckt mit Frischhaltefolie kalt werden. Den kalten Puddig mit dem Handmixer cremig rühren. 2 Becher Schlagobers steif schlagen, 6 Gelatine-Blätter in kaltem Wasser einweichen und anschließend in 2 EL erwärmten Rum auflösen. Die Gelatine unter den Pudding rühren und das Schlagobers unterziehen.

Zerstückelt

Die Teigplatte 1 x ( 2 x bei normal großem Blech) der Länge nach teilen und die Teile horizontal durchschneiden. Die Unterteile mit der Creme dick bestreichen.

Stück für Stück

So sieht es aus :-)

Die Oberteile in gewünscht große Stücke teilen und auf der Creme wieder zusammensetzen. Einige Stunden kalt stellen. Print This Post