ZARTGRAU

Zehn Tage,

in denen ich ein kleines bisserl weiser geworden bin. Ich habe einsehen müssen, dass man sich zwar wie zwanzig fühlen kann, es aber nimmer ist. Definitiv nicht, nicht einmal Mütterlein zuliebe. Ein Problem damit, mich nimmer zu verausgaben, habe ich selber keinesfalls, dafür ist eher Mutti zuständig. Aber sie muss sich nun damit abfinden, dass eben nichts mehr so wie früher ist. Ich bin nicht sie und ich habe absolut keine Ambitionen, Haus und Hof meine Gesundheit zu opfern. Einzelheiten erspar ich mir, fest steht, dass ich für Schleppereien von hier nach dort und von dort nach hier und für Knochenarbeit nicht mehr zur Verfügung stehe.

Ja, ich weiß, dass ich Äußerungen dieser Art schon öfter gemacht habe, aber diesmal gilt es wirklich. Sechs Wochen absolute Schonung sind angesagt. Chronische Sehnenentzündung am linken Ellenbogen, Sehnenscheidenentzündung an der rechten Hand, immer wieder heftige Rückenschmerzen – so kann es wirklich nicht weiter gehen und so wird es auch nicht weiter gehen.

Und damit ihr seht, dass es mir wirklich ernst ist mit Arbeitsverweigerung, kommt morgen erst einmal der Maurer, um mit Muttis Schlafzimmerrenovierung zu beginnen. Den alten Verputz abschlagen, die Wandverkleidung entfernen und alles neu verputzen soll noch diese Woche erledigt sein. Der Maler ist auch schon gebucht und auch das Wiedereinräumen des Mobiliars werde ich sicher nicht alleine stemmen. Entweder helfen Bruder und Neffen dabei oder Mütterlein muss weiterhin auf der Wohnzimmercouch schlafen. So einfach ist das :-)

Und was mache ich nach Abschluss der Renovierungsarbeiten mit der vielen freien Zeit? Mal wieder ein bisserl kochen und backen was mir schmeckt, mit den Hunden spazieren gehen, lesen – und fernsehen. Ja, mein Fernseher bringt wieder bewegte, bunte Bilder, auch wenn ein paar Regentropfen fallen. Ich habe einen wirklichen Fachmann geholt, der die Sat-Schüssel an eine andere Stelle montiert und alles neu eingestellt hat.

Nun voll auf Empfang

In ein paar Tagen bekomme ich auch eine neue Fernbedienung für den Fernseher und auch eine für den Receiver, die dem  Nagebedürfnis von Simon zum Opfer gefallen ist.

So, ausgejammert und nun wird zuerst gefrühstückt und dann muss ich schaun, ob Hirscher und Co den Sommer über fleißig trainiert haben. Schönen Sonntag wünsche ich und immer daran denken: Man lebt nur einmal – und schmerzfrei am schönsten *g*

17 Kommentare

  1. Heide

    Dass deine Abstinenz hier so schmerzhaft für dich war/ist, überrascht mich aber jetzt. Von ganzem Herzen wünsche ich dir baldige Besserung.
    UND WEHE DU HÄLTST DICH NICHT AN DAS HIER GEGEBENE VERSPRECHEN.
    Auch wenn dein liebes Mütterchen dazu neigen sollte deine Schmerzen zu bagatellisieren. :-)
    Meine TV ist auch schon mit mir in Position.
    LG

    1. Gerlinde (Beitrag Autor)

      Nein, nein, sie bagatellisiert überhaupt nichts, sie meinte nur, dass es heutzutage eh wirksame Schmerzmittel gibt, damit man arbeiten kann *g* – ich habe sie trotzdem lieb!

  2. Hans-Georg

    Schmerzmittel sind zwar praktisch, jedoch bekämpfen sie nicht die Ursache. Und die gilt es bei dir auszumerzen.
    Aber ich weiss wie das ist, wenn man auf das Mütterlein Rücksicht nimmt. Doch sollte man sich auch mal wehren und sagen: Es geht jetzt nicht.

    1. Gerlinde (Beitrag Autor)

      Ganz deiner Meinung – Schmerzmittel sind nicht die Lösung und darum nehme ich auch keine, solange es auch ohne irgendwie geht.

  3. Elena

    „Bravo“ ist mein Kommentar dazu.
    Ich denke, das passt so, wie Du es nun vorhast..

    Viele Grüße
    Elena

    1. Gerlinde (Beitrag Autor)

      Jo, denke ich auch, dass es so passt :-)

  4. Karl H.

    Liebe Gerlinde,
    zuerst wünsche ich Dir natürlich gute und rasche Besserung Deiner Schmerzen.
    Ich habe diesen Blogeintrag mit Deiner weisen Entscheidung ausgedruckt und meiner Frau zum Lesen gegeben, damit sie sich ein Beispiel an Dir nimmt.
    Ich staune immer wieder, welche Energie ältere Frauen aufbringen und nicht verstehen, daß der Garten usw. nicht unser alleiniger Lebensinhalt sind.

    1. Gerlinde (Beitrag Autor)

      Liebe Grüße an deine Frau und schau drauf, dass sie es nicht übertreibt, ums Mütterlein glücklich zu machen. Letztendlich bringt es wirklich niemandem etwas, wenn man selber nimmer kreuchen kann!

  5. Christine

    Ich wünsche Dir gute Besserung und schone Dich. Es nützt dem Mütterlein nämlich auch nichts, wenn Du Dich nicht mehr rühren kannst. Nimm Dir mehr Zeit für Dich und Deine beiden „Fellnasen“. :-)

    PS: Ich wollte Die eine Mail schreiben, leider habe ich keine gültige Mailadresse von Dir und Dein Kontaktformular hier im Blog ist nicht erreichbar. :-(
    Schicke mir doch bitte eine aktuelle Mailadresse, damit ich Dir schreiben kann.

    Christine

    1. Gerlinde (Beitrag Autor)

      Danke, das wird schon wieder, wenn ich auf mich aufpasse – ohne Lehrgeld zu bezahlen gehts bei mir scheinbar nicht :-)

      Also die Mailaddi, die ich bei meinen Kommentaren bei dir angegeben habe, müsste funktionieren, weil ich über diese Adresse heute schon Mails bekommen habe und das Kontaktformular habe ich grade wieder „repariert“ – bei der letzten Aktualisierung hat sich das Plugin scheints selber deaktiviert. Danke für den Hinweis!

      1. Christine

        Ich sehe bei mir keine persönlichen Daten. Die Mail- und IP-Adressen werden nach fünf Tagen automatisch gelöscht. Somit kann ich leider nicht auf Deine Adresse zugreifen. Schick mir einfach eine Mail oder schreibe einen Kommentar :-)

        1. Gerlinde (Beitrag Autor)

          Mach ich!

  6. Friederike

    Immerhin bist du ja in Pension und hast ein arbeitsreiches Berufsleben hinter dir, daher hast du jedes Recht der Welt, es dir gut gehen zu lassen!
    Das Arbeiten steckt der Elterngeneration so im Blut, gell? Ich kenn das von meinem rüstigen Stiefvater, der ist mit seinen 86 ständig am Werkeln…
    lg

    1. Gerlinde (Beitrag Autor)

      Mütterlein ist nimmer wirklich mobil, aber sie hat viel Zeit um sich immer wieder Neues einfallen zu lassen, damit uns nicht langweilig wird :-)

  7. Elisabetta

    Liebe Gerlinde!
    Erst einmal gute und baldige Besserung, das heißt eine Befreiung von ALLEN Beschwerden und Schmerzen.
    Nein sagen muss man lernen und dann sehr konsequent bleiben, nur so kann man den „Forderungskatalog“ der lieben Mitmenschen auf ein erträgliches Maß reduzieren.
    Eltern können, ohne es bewusst zu wollen, s.e.h.r egoistisch sein/werden und uns Kindern damit das Leben schwer machen.
    Wozu braucht man ein „eigenes“ Leben, wenn man doch so sehr in der Familie eingebettet ist?
    Liebe Grüße
    Elisabetta

    1. Gerlinde (Beitrag Autor)

      Genau so ist es! Ich arbeite zumindest an mir *g*

  8. Lemmie

    Hallo Gerlinde!
    Das Älterwerden bringt leider auch solche Erscheinungen mit sich. Auch ich musste einsehen, dass ich nicht mehr die Welt niederreissen kann.
    Alles Gute für Dich und gute Besserung
    Lemmie

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