ZARTGRAU

Schlagwort Archiv: backen

I had a dream

Spannend, was sich so im Schlaf abspielen kann. Vor allem dann, wenn ein „Problem“ gelöst ist und die Anspannung nachlässt. Da geht es dann nächtens drunter und drüber in den Gehirnwindungen. Meistens kann ich mich ja nicht erinnern, was ich so dahinträume, aber heute Nacht war es anders. Ganz anders. So anders, dass ich aufgewacht und aufgestanden bin. Ich habe mir den Schlüsselbund geschnappt, bin rüber zu Mütterchen in die Küche und habe ihn genüsslich verdrückt. Den übrig gebliebenen Semmelknödel, der mich bis in meine Träume verfolgt hat. Und damit mir Ähnliches heute Nacht nicht wieder passiert, bin ich grad dabei, die Süßigkeiten, mit denen die Rute bestückt war, die ich gestern vom Krampus bekommen habe, aufzunaschen. Dass mir jetzt keiner lacht, denn das ist eine total ernste Angelegenheit, weil ich morgen ausgeschlafen und fit sein muss. Vollgefressen und übermüdet wird das nämlich mühsam.

Aber jetzt zum Bienenstich nach Art des Hauses, wobei sich diese Art nur in der äußeren Form vom allgemein bekannten Bienenstich unterscheidet, weil er in die Höhe gebaut ist. Und warum ist das so? Stimmt, weil Mütterlein ihn so lieber mag.

Bienenstich nach Art des Hauses :-)

Für den Germteig habe ich kein spezielles Rezept – ich nehme einfach das, aus dem ich auch die Mäuse gebacken habe: 500 g glattes Mehl, 1 Packerl Trockengerm, 200 ml lauwarme Milch, 120 g Zucker, 150 g weiche Butter, 1 Ei, 1 Dotter, ein kleiner Schluck Rum, Zitronenabrieb und eine Prise Salz.

Den Teig gehen lassen und auf Backblechgröße ausrollen. Verwendet man ein normal großes Blech, wird die Kuchenplatte naturgemäß dünner als meine, weil ich ein kleineres Blech verwende, damit Mutti zu ihrem hohen Bienenstich kommt.

Während der Teig nun zum zweiten Mahl aufgeht, den Belag zubereiten. Dafür 100 g Butter, 150 g Zucker, 3 EL Honig und 3 EL Obers oder Milch aufkochen, dann 150 g Mandelblättchen unterheben. Etwas überkühlen lassen und dann die warme Masse gleichmäßig auf der Teigoberfläche verteilen. Im vorgeheizten Rohr goldbraun backen. Vollständig erkalten lassen.

Für die Creme bereite ich einen Pudding aus 500 ml Milch, 100 g Maisstärke, 4 Eidottern, Vanilleextrakt und 4 EL Zucker und lasse ihn, bedeckt mit Frischhaltefolie kalt werden. Den kalten Puddig mit dem Handmixer cremig rühren. 2 Becher Schlagobers steif schlagen, 6 Gelatine-Blätter in kaltem Wasser einweichen und anschließend in 2 EL erwärmten Rum auflösen. Die Gelatine unter den Pudding rühren und das Schlagobers unterziehen.

Zerstückelt

Die Teigplatte 1 x ( 2 x bei normal großem Blech) der Länge nach teilen und die Teile horizontal durchschneiden. Die Unterteile mit der Creme dick bestreichen.

Stück für Stück

So sieht es aus :-)

Die Oberteile in gewünscht große Stücke teilen und auf der Creme wieder zusammensetzen. Einige Stunden kalt stellen. Print This Post

Gebackene Mäuse im Nebel

Von Freitag Mittag bis weit in die Nacht auf den Montag hat es geregnet, zeitweise auch gegossen. Alleine der Blick aus dem Fenster war schon deprimierend.  Eigentlich wäre das genau das Wetter gewesen um es sich auf der Couch bequem zu machen, zu lesen, Tee zu trinken und gebackene Mäuse zu verdrücken. Aber das mit dem Faulenzen und Nichtstun klappt hier nur bedingt, denn hausfrauliche Pflichten müssen erfüllt werden und wenn es draußen eh schon so grauslich ist, könnten wir ja drinnen noch dies und das und jenes erledigen. Das Dies und Das und Jenes muss ich aber irgendwie überhört haben – mir scheint, mein Gehör lässt mich in letzter Zeit des Öfteren im Stich – und ich habe mir doch ein wenig Zeit für eine mir wichtige Sache herausschinden können. Seit Wochen nämlich habe ich ein ganz bestimmtes Gedicht gesucht, von dem mir nur ein paar Fragmente in Erinnerung waren und dessen Autor mir ebenfalls entfallen war.

Spätherbstnebel

Nun weicht er nicht mehr von der Erde,
Der graue Nebel, unbewegt;
Er deckt das Feld und deckt die Herde,
Den Wald und was im Wald sich regt.

Er fällt des Nachts in schweren Tropfen
Durchs welke Laub von Baum zu Baum,
Als wollten Elfengeister klopfen
Den Sommer wach aus seinem Traum.

Der aber schläft, von kühlen Schauern
Tief eingehüllt, im Totenkleid.
O welch ein stilles, sanftes Trauern
Beschleicht das Herz in dieser Zeit!

Im Grund der Seele winkt es leise,
Und vom dahingeschwundnen Glück
Beschwört in ihrem Zauberkreise
Erinnrung uns den Traum zurück.

Hermann Ritter von Lingg
1829-1905

Aber am Samstag habe ich es gefunden, in einem dicken Packen handgeschriebener loser Blätter – das Nebelgedicht, das mir beim Blogumzug abhanden gekommen war. Sogar ein passendes Nebelbild hatte ich noch im Vorrat – möglich dass es das selbe von früher ist, aber sicher bin ich mir nicht.

Ganz sicher nicht von früher, sondern ganz frisch – fast noch lauwarm – sind aber die Gebackenen Mäuse, die sich prima zum Tee knabbern lassen. Kaffee passt natürlich auch. Oder heiße Schokolade.

Gebackene Mäuse

Gemacht sind sie relativ rasch. Einen geschmeidigen Germteig aus 500 g glattem Mehl, 1 Packerl Trockengerm, 200 ml lauwarmer Milch, 120 g Zucker, 150 g weicher Butter, 1 Ei, 1 Dotter, einem kleinen Schluck Rum, Zitronenabrieb und einer Prise Salz bereiten, aufgehen lassen und wieder zusammenkneten. Weiter geht es dann so:

Alles klar?

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Karamellcreme-Torte

Siehst, hat Mütterlein gesagt, man muss nur wollen, dann wirds auch was – lächelte zufrieden, ließ sich dann den letzten Bissen vom Tortenstückerl schmecken und meinte, dass die Mehlspeise genau so schmeckt wie beim Dorfwirt.

Am vergangenen Wochenende waren wir nämlich zum 85er vom Mann meiner Tante eingeladen und da hat Mütterlein eine Torte gegessen, von der eigentlich niemand wusste, wie sie wirklich heißt. Eine Dame aus der illustren Runde wollte eine ganz bestimmte Torte zum Kaffee haben. Eine Haustorte bestellte sie bei der Kellnerin. Welche meinens denn, fragte die freundlich, die Schoko, die Topfen, die Obst- oder…? Na, die, die vor Jahren eure Haustorte war – die war sooo gut. Die Dame überlegte noch einmal und war sich dann sicher, dass das die Metternichtorte gewesen sei. Ach, die Prinz Metternich wollen sie – bekommen sie. Ein bisserl komisch ist mir die Geschichte schon vorgekommen, denn Metternich war alles Mögliche, aber gar niemals nicht ein Prinz… Egal, ist ja nur eine Torte, also was solls, habe ich mir gedacht und die Sache war für mich erledigt, weil ich eh keine Torte wollte.

Karamellcreme-Torte

Wäre aber besser gewesen, ich hätte mich darum gekümmert, denn die Frau Mama hat sich auch so eine Torte bestellt, war hin und her gerissen vor Begeisterung und ich musste ein kleines Stück probieren. Stimmt, die Torte war gut, die Creme schmeckte karamellig und ein ganz klein wenig nach Kaffee. So eine musst auch machen, hieß es dann am nächsten Tag. Kein Problem, dachte ich, ein Rezept dafür finde ich schon im Netzt. Aber nix da, die einzige Metternichtorte, die ich finden konnte wird aus Mürbteig gemacht und mit Schlagobers gefüllt, unsere Metternich bestand aber eindeutig aus einem Schoko-Nuss-Biskuit und die Creme war sicher kein Schlagobers. Topfencreme war es genau so wenig wie eine Pudding- oder Buttercreme, was auch die Prinzregententorte, auf die ich alternativ auf Grund der Bezeichnung „Prinz“ tippte, ausschloss.

Na denn, dann muss ich eben pfuschen – mit Mascarpone, Schlagobers und etwas Gelatine, Kaffeelikör und einer Karamellsoße würde es schon klappen, mit der Creme. Tat es aber nicht, weil bei uns im Dorf grad kein Mascarpone aufzutreiben war und Lust, deswegen ins Städtchen zu fahren, hatte ich auch nicht. Aber Schlagcreme gab es, im Halbliter-Tetrapack. So etwas habe ich noch nie verwendet, aber die Verkäuferin versicherte mir, dass im Dorf alle ihre Tortenfüllungen mit genau diesem Produkt machen würden und noch sei niemand daran gestorben. Wenn das so ist, habe ich gesagt, dann probiere ich es damit – wird ja nicht grad uns als Erste erwischen :-)

Hüftgold pur

Als Basis habe ich unsere Rehrückenmasse genommen – gebacken in einer 24 cm Springform. Nach dem Abkühlen habe ich die Torte mit folgender Creme zusammengesetzt:

300 ml Milch
2 EL Zucker
1 Vanillezucker
2 Eidotter
2 TL Maisstärke
1 EL Kaffeelikör
5 EL fertige Karamellsoße (Toffee)
500 g Schlagcreme für die süße Küche

Die Milch, bis auf einen kleinen Rest, in einem Topf erhitzen. Unter die restliche Milch die Eidotter, den Zucker, Vanillezucker und die Maisstärke (klümpchenfrei) rühren. Diese Masse in die heiße Milch einrühren und auf kleiner Hitze zu einem cremigen Pudding kochen. Anschließend in Eiswasser kalt rühren. Die Schlagcreme nach Anleitung in einer Schüssel dick aufschlagen und unter ständigem Rühren löffelweise den kalten Pudding, den Likör und die Karamellsoße einarbeiten.

Den Tortenboden 2 x quer durchschneiden und mit der Creme füllen. Torte einstreichen und eventuell Tuffs aufspritzen. Einige Stunden, am besten über Nacht, in den Kühlschrank stellen.

Muttis neue Lieblingstorte

Ansonsten: Hurra, wir leben noch *g* Print This Post