ZARTGRAU

Schlagwort Archiv: Herbst

Letzte Ernte

Rosenblüten gab es in den letzten Jahren hin und wieder auch noch im Dezember, aber ich kann mich nicht daran erinnern, jemals im November noch Himbeeren geerntet zu haben. Zu verdanken haben wir diesen Segen wohl dem mehr als wunderbaren Herbst in diesem Jahr.

Die letzten süßen Himbeeren, Hagebutten der Gloria Dei und eine Blütenknospe der Leonardo Da Vinci

Vergangenen Donnerstag habe ich kurzärmelig den Rasen noch einmal gemäht, weil das Gras wieder so hoch gewachsen war, dass man die abfallenden Blätter nur schwer zusammenrechen konnte. Bin gespannt auf den heurigen Winter – sicherheitshalber bekommt der noch namenlose Franzose aber am Mittwoch Winterschuhe angezogen :-)

Zwetschken

Vor gut einer Woche habe ich die ersten reifen Zwetschken für Knödel geerntet. Inzwischen sind die Früchte vollreif und wollen verarbeitet werden. Allerdings trägt der Baum heuer wieder derartig viele Zwetschken, dass wir nimmer wissen, wohin damit.

Massenhaft Zwetschken

Am Montag hat mein Bruder bereits zwei Kisten voll nach Graz mitgenommen, heute habe ich aus 5 Kilo Zwetschkenröster gekocht und einen großen Eimer für meine Kusine gerichtet – und man merkt kaum, dass bereits eifrig gepflückt wurde.

Zwetschkenröster für den Winter

Morgen werde ich noch ein paar Gläser Zwetschkenkompott für den Wintervorrat einkochen. Ich habe nämlich im Keller, versteckt hinter allerlei Krimskrams, einen Einkochautomaten gefunden, der noch funktioniert. Und auch alte Rexgläser samt dazu gehörender Deckel und Metallspangen. Die meisten Rexgläser fassen einen Liter, was vermutlich zu viel für zwei Personen ist, aber verkommen will ich das Obst auch nicht lassen.

Gebackene Mäuse im Nebel

Von Freitag Mittag bis weit in die Nacht auf den Montag hat es geregnet, zeitweise auch gegossen. Alleine der Blick aus dem Fenster war schon deprimierend.  Eigentlich wäre das genau das Wetter gewesen um es sich auf der Couch bequem zu machen, zu lesen, Tee zu trinken und gebackene Mäuse zu verdrücken. Aber das mit dem Faulenzen und Nichtstun klappt hier nur bedingt, denn hausfrauliche Pflichten müssen erfüllt werden und wenn es draußen eh schon so grauslich ist, könnten wir ja drinnen noch dies und das und jenes erledigen. Das Dies und Das und Jenes muss ich aber irgendwie überhört haben – mir scheint, mein Gehör lässt mich in letzter Zeit des Öfteren im Stich – und ich habe mir doch ein wenig Zeit für eine mir wichtige Sache herausschinden können. Seit Wochen nämlich habe ich ein ganz bestimmtes Gedicht gesucht, von dem mir nur ein paar Fragmente in Erinnerung waren und dessen Autor mir ebenfalls entfallen war.

Spätherbstnebel

Nun weicht er nicht mehr von der Erde,
Der graue Nebel, unbewegt;
Er deckt das Feld und deckt die Herde,
Den Wald und was im Wald sich regt.

Er fällt des Nachts in schweren Tropfen
Durchs welke Laub von Baum zu Baum,
Als wollten Elfengeister klopfen
Den Sommer wach aus seinem Traum.

Der aber schläft, von kühlen Schauern
Tief eingehüllt, im Totenkleid.
O welch ein stilles, sanftes Trauern
Beschleicht das Herz in dieser Zeit!

Im Grund der Seele winkt es leise,
Und vom dahingeschwundnen Glück
Beschwört in ihrem Zauberkreise
Erinnrung uns den Traum zurück.

Hermann Ritter von Lingg
1829-1905

Aber am Samstag habe ich es gefunden, in einem dicken Packen handgeschriebener loser Blätter – das Nebelgedicht, das mir beim Blogumzug abhanden gekommen war. Sogar ein passendes Nebelbild hatte ich noch im Vorrat – möglich dass es das selbe von früher ist, aber sicher bin ich mir nicht.

Ganz sicher nicht von früher, sondern ganz frisch – fast noch lauwarm – sind aber die Gebackenen Mäuse, die sich prima zum Tee knabbern lassen. Kaffee passt natürlich auch. Oder heiße Schokolade.

Gebackene Mäuse

Gemacht sind sie relativ rasch. Einen geschmeidigen Germteig aus 500 g glattem Mehl, 1 Packerl Trockengerm, 200 ml lauwarmer Milch, 120 g Zucker, 150 g weicher Butter, 1 Ei, 1 Dotter, einem kleinen Schluck Rum, Zitronenabrieb und einer Prise Salz bereiten, aufgehen lassen und wieder zusammenkneten. Weiter geht es dann so:

Alles klar?

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