ZARTGRAU

Hurra, ich kann es noch!

Wochenlang habe ich jetzt Seniorenkost gekocht – sprich, alles totgekocht, zermatschtes Gemüse gemacht, Unmengen von Fett verarbeitet etc. etc. Fotogen war keines der Gerichte, aber Mütterlein war selig. Die Knackwurstkronen mit Erdäpfelpüree gestern waren irgendwie das Highlight der letzten Wochen und das war für mich der Punkt, dass ich gesagt habe, bis hierher und keinen Schritt weiter.

Knackwurstkronen mit Erdäpfelpüree und grünem Salat

Es muss wieder gekocht werden und zwar nicht nur Essbares, sondern auch Ansehnliches, mal etwas Anderes als Gatsch mit Einbrenn. Bitterböse hat Mutti zugesehen, als ich gekocht habe, aber gegessen hat sie die Tarte dann doch.

Gemüsetarte mit Schinken und Käse

Und zwar gleich zwei Stück davon und nun habe ich die Erlaubnis, auch hin und wieder etwas vom neumodischen Zeugs zu kochen. Aber ohne Möhren, Spinat und Feta. Karfiol und Kohlrabi müssen auch nicht sein und Radieschen auch nicht. Spargel lieber auch nicht und auch keinen Bärlauch. Und ja keine Hirse oder Polenta und keine Spätzle oder so Zeug. Also alles klar :-)

Morgen werde ich einen Kaiserschmarrn mit Apfelkompott machen und für die nächsten Tage überlasse ich das Mütterlein meiner vegetarischen Verwandtschaft und fahre mit dem Paulinchen nach Wien. Jede Wette, dass ich am Montag höre: egal, was du kochst, Hauptsache ein bisserl Fleisch ist dabei *g*

Und nun noch zu eurer Info: Seit einigen Tagen komme ich kaum ins Netz und seit heute tut auch die Maus immer öfter nicht, was ich möchte. Ich werde also Rechner, Modem und Maus mit nach Wien nehmen, damit sich mein Sohn das mal genauer ansieht und das Werkl wieder zum Laufen bringt. Spätestens am Dienstag sollte es hier aber wieder etwas zu lesen geben. Bis dahin alles Liebe für euch!

Morgenspaziergänge und schnelle Küche

Hätte mir vor gut drei Monaten jemand gesagt, dass aus dem verängstigtem kleinen Hündchen ein Energiebündel wird, hätte ich das nicht geglaubt. Es hat anfangs großer Überredungskünste bedurft, die Kleine aus dem Haus zu bekommen und jetzt kann sie es kaum erwarten, hinaus in Wald und Flur zu kommen um die Welt zu erkunden.

Unterwegs Richtung Fuchsriegel

Unsere üblichen Wege durch die Felder können wir im Augenblick nicht gehen, weil die Bauern nun Unmengen von Dünger ausbringen und mit der Aussaat beginnen. Das heißt, dass es erstens stinkt, zweitens staubt und drittens die riesigen Traktore unsere Kreise immens stören *g* Also müssen wir weiter raus an den Waldrand, dahin, wo sich Fuchs und Has‘ gute Nacht sagen.

Was gibt es Neues?

Und noch viel bessere Duftmarken hinterlassen als die streunenden Hauskatzen auf den Feldwegen. Klein Paula kommt mit ihrem Näschen gar nimmer in die Höhe und hat vor lauter Schnuppern kaum Zeit, ihre dringenden Geschäfte zu verrichten.

Durch den finstren Tann :-)

Bald wird es aber da draußen am Waldrand zu heiß werden, denn da knallt die Sonne unbarmherzig hin und wir müssen dann wohl in den tiefen Wald, in dem es angenehm kühl ist. Ein kleines Stück dieses Waldweges sind wir gestern schon einmal probegegangen. Und prompt mit Zecken nach Hause gekommen. Nein, ich habe mir keinen gefangen, aber das Paulinchen hatte welche. Noch freilaufend – und ich konnte sie problemlos killen. Ich bin schon neugierig, ob ich der unguten Viecher ohne chemische Keule Herr werden kann und ich überlege mir grad, ob es nicht doch sinnvoll wäre, mich gegen FSME impfen zu lassen, obwohl mich die Zecken nicht mögen. Ehrlich, die mögen mich nicht, denn sonst wäre es nicht möglich gewesen, dreißig Jahre in einem tiefroten Zeckengebiet zu leben und nie eine abgekriegt zu haben. Aber schau ma mal…

Heurige mit Salat

Doch Mensch und Hund leben nicht nur vom Spazierengehen allein, die brauchen auch etwas zu beißen. Hund mag das Futter ja am liebsten roh, aber Mensch mag es lieber gekocht. Zumindest die Erdäpfel. In diesem Fall Heurige aus Israel, mit frischer Petersilie aus dem Pflanztopf und einer großen Schüssel Salat mit Eiern und Schnittlauch.

St. Patrick’s Day auf oststeirisch

Ja, so etwas gibt es auch. Nämlich hier in Großwilfersdorf. Gefeiert wird der Hl. Patrizius, dem die Dorfkirche geweiht ist, bei uns aber nicht am 17. März, sondern am 4. Fastensonntag. Jedoch nicht mit grünem Bier, Kleeblättern, grünen Zylindern, irischen Parties etc, sondern mit dem größten Marktfest der Region, dem Patrizi-Kirtag.

Bereits seit den frühen Morgenstunden ist das Dorf zugeparkt, ich hatte alle Hände voll zu tun, wenigstens das hintere Gartentor soweit autofrei zu halten, dass ich grad noch durchschlupfen kann um mit dem Hund Gassi zu gehen. Erfreut war der Autofahrer aus dem Bezirk Güssing grad nicht, als ich ihn – wirklich honigsüß freundlich – gebeten habe, sein Auto anderwo abzustellen. „Des kluane Viech wird wuhl do drin“ – wobei er mit der Hand in den Hof zeigte – „gnua Plotz zum Scheißen hom“. Ich habe den Herrn nur freundlich angelächelt und ihn gefragt, ob er etwas dageben hätte, wenn ich das Tor einen Spalt öffnen und das kluane Viech – das wild keifend am Zaun stand – raus lasse. Und siehe da, Mister Großkotz erblich, setzte sich in sein Auto und weg war er. Schöne Erkenntnis an diesem sonnigen Sonntagmorgen: Ich muss nimmer selber keifen, ich lasse keifen *g*

So, jetzt werde ich mich in die Küche begeben und das hier traditionelle Feiertagsessen zubereiten. Wiener Schnitzel mit Apfelkren – das Patrizi-Sonntag-Essen, das es schon zu Großmutters Zeiten gab. Mahlzeit!